Jahreswechsel 2022-2023
Kurze Berichte zu Ereignissen rund um die Jahreswende
Statische Untersuchung
Im Spätherbst wurden von der Rostocker Tischlerei Westphal sorgfältig einige Untersuchungsöffnungen in historische Substanz (Verkleidungen, Fußboden) im Bereich der Orgelempore geschnitten, um den Statikern Zugang zu verborgenen Bereichen zu ermöglichen. (Die meisten Öffnungen wurden nach Abschluss der Arbeiten wieder verschlossen).
DI Frank Thoms (BTZ Rostock) und Dr.-Ing. Christian Kayser (Kayser+Böttges+Barthel+Maus Ingenieure und Architekten GmbH, München) machten sich im November ein genaues Bild von der Tragwerkskonstruktion der Orgel sowie insbesondere von der Empore und ihrem Inneren. Dazu wurden erstmals auch die Hohlräume der Empore per Laserscan erfasst. Auch die Fürstenloge wurde mit untersucht, soll sie doch in die äußerliche Restaurierung der Orgel integriert werden.
Zeitgleich untersuchte der Holzschutz-Experte DI Jörg Baschista (Dragun), der bereits 2011 die Schadstoffbelastung der Orgel ermittelt hatte, die Konstruktion auf Holzschutzgifte und Anobienschäden.
Im Allgemeinen waren die Statiker mit den Erkenntnissen zu Konstruktion und Zustand sehr zufrieden. Beeindruckt waren die Experten von der dreilagigen Rasterkonstruktion der Empore, auf die starke Dielen aufgebracht wurden, welche wiederum das Gewicht der Orgel tragen, soweit es nicht in die Wände abgeleitet wird.
Trotz der allgemein günstigen Befunde wurden drei Problemstellen beschrieben:
Die Holzverbindungen der Abstützung bzw. Verbindungen zur Wand an den äußeren Enden des Orgelgehäuses haben sicheinige Zentimeter weit geöffnet. Hier muss vor Beginn der Orgelrestaurierung grundsätzlich Abhilfe geschaffen werden. Von den vier Konsolen der Fürstenloge hat sich die südlichste relativ stark verdreht, auch dort kam es zu einer Absenkung mit verbundener Spaltbildung im Bereich einiger Zentimeter. Auch diese Situation muss vor Restaurierungsbeginn geklärt werden. Ein genauer Bericht wird der Kirchengemeinde demnächst vorgelegt.
Scheckübergabe das Deutschen Ärzte-Orchesters in Berlin
Am 2. Dezember 2022 übergab Dr. Johannes Neumann, Erster Vorsitzender des Deutschen Ärzteorchesters e.V. (DÄO), an Dr. Steffen Skudelny, Vorstand der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), den Erlös aus einem Benefizkonzert in Höhe von 16.500 Euro für die Restaurierung der Orgel in der Marienkirche in Rostock. (Über das am 17. 9. 2022 in der Rostocker Marienkirche veranstaltete Konzert berichteten wir hier>).
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz verdoppelte den Konzerterlös sowie weitere eingegangene Spenden auf den Betrag von 33.000 Euro. Wir danken dem Deutschen-Ärzte-Orchester und der DSD ganz herzlich! Die Initiative für das Konzert ging von Bundespräsident a. D. Joachim Gauck aus, gleichzeitig Schirmherr des Deutschen Ärzte-Orchesters wie auch des Orgelprojekts an der Rostocker Marienkirche.
Offizielle Pressemeldung hier>
Foto: Marlene Gawrisch, DSD
Besuch von Abgeordneten in der Marienkirche
Am 11. Januar 2023 kam es zu einem Besuch der Rostocker Abgeordneten zum Bundestag, Katrin Zschau, und des Rostocker Abgeordneten zum Landtag Mecklenburg-Vorpommern, Julian Barlen (beide SPD).
Von seiten der Evangelischen Innenstadtgemeinde Rostock waren die Teilnehmer KMD Karl-Bernhardin Kropf (Kirchenmusiker an der Marienkirche, Vorstandsmitglied im Förderverein Stiftung St. Marien sowie im Kirchenmusikförderverein der Innenstadtgemeinde), Robert Hamann (Vorsitzender des Fördervereins der Petrikirche und Mitglied des Kirchengemeinderats) sowie Benjamin Hüttmann (Küster der Petrikirche und Mitwirkender an den Petri-Projekten).
Erörtert wurden die Inhalte und zeitlichen Abläufe großer Projekte der Innenstadtgemeinde wie das mehrteilige Petri-Projekt (touristische Bestandssicherung des Turmes, Brandschutzkonzept für die Kirche, Maßnahmen zur Barrierefreiheit u. a.) sowie das Orgelprojekt an St. Marien. Die Gäste haben zugesagt, in Bund und Land für Unterstüzung zu werben. Dafür sei an dieser Stelle schon einmal gedankt!
Fotos: Marcus Dejosez
von links: Robert Hamann, Julian Barlen, Katrin Zschau, Karl-B Kropf, Benjamin Hüttmann