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Statische Untersuchung der Orgelempore

Im Herbst 2020 wurde durch das Unternehmen ITN Ingenieurtechnik Nord ein erster Laserscan und eine 3D-Modellierung von Orgel und Turmbereich erstellt (Bericht>). Zu Beginn des Jahres 2023 wurde ein weiterer Scan erstellt, der vor allem die innere Struktur der Empore untersuchte. Außerdem wurden die Empore und die statisch hauptsächlich relevanten Teile des Rüstwerks der Orgel auf ihren Zustand und ihre Belastbarkeit untersucht. Diese Arbeiten führten DI Frank Thoms (Rostock) und Dr.-Ing. Christian Kayser (KBBM Architekten München) aus, einige Bilder gab es hier>. Kayser erstellte auch ein 3D-Modell der Konstruktion.

Im Ergebnis konnte der Konstruktion ein sehr gutes Zeugnis ausgestellt werden. Die Abtragung des Gewichtes der Orgel erfolgt überwiegend über den Fußboden der Empore auf ihre Unterkonstruktion und damit in die Turmwand und die Achteck-Pfeiler des ersten Joches. Ein Teil des Gewichts wird aber geschickt auch in das seitliche Mauerwerk abgeleitet, nämlich in die Obergaden-Wände und die Mauerbänke der Fenster. Zur Anwendung kommen auch zweiarmige Hebel, die einen Teil der Lasten in einen vom Mauerwerk aufzunehmenden Aufwärtsdruck umwandeln.

An den äußersten Anschlüssen der Pedal-Seitenflügel an den Obergaden gibt es vor allem im Norden, aber auch im Süden offene Holzverbindungen durch Setzung etc. Hier wird der im Prinzip unproblematische Einbau von stählernen Halteklammern in das Mauerwerk nötig werden. Näheres ist dieser Kurzdokumentation zu entnehmen.

Im Bereich der Fürstenloge, welche nach bisheriger Planung zeitgleich mit der Orgel restauriert werden soll, um Synergien (Gerüst, Restauratoren) nutzen zu können, ist außerdem eine Sanierung der leicht verdrehten südlichen Konsole erforderlich.

Für eine künftigeventuell  veränderte Lastverteilung im Instrument wird gegebenenfalls eine verstärkte Ableitung in das Mauerwerk geplant. Hier ist nach aktuellem Stand auch Reserve vorhanden. Eventuell ist der Einbau von Zugankern in den Arkaden des westlichen Joches, wie sie ähnlich auch an anderer Stelle der Kirche installiert wurden, zu überlegen.

Auf Basis der 3D-Modelle sind drei kleine Animationen erstellt worden (Emporenkonstruktion, Orgel-Vertikalschnitt, Orgel-Horizontalschnitt). Es handelt sich um Aufzeichnungen aus browserbasierter Betrachtungssoftware. Die Ergebnisse entsprechen daher nicht den Rendering-Standards von Architekturbüros, geben aber doch guten Einblick in die komplexen Konstruktionen:

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